Mit „Die Wildrose“ schließt
Jennifer Donnelly ihre Rosentriologie ab. Schon die beiden Vorgänger
„Die Teerose“ und „Die Winterrose“ habe ich begeistert
verschlungen. Etwas schmunzeln ließ mich, wie diese beiden dicken
Wälzer als Einstieg auf ein bis zwei Seiten zusammen gefasst wurden.
„Die Wildrose“ erzählt das Leben
des jüngsten Finnegan Bruder Seamus, genannt Seamie. Seit dieser
durch tragische Umstände von seiner großen Liebe Willa verlassen
wurde ist er von einer nicht zu unterdrückenden Rastlosigkeit
geplagt. Wie ein Vagabund streift er durch die Welt, stets auf der
Suche nach dem nächsten Abenteuer. Spätestens seit seiner
Expedition zum Südpol ist er ein gefragter Forscher. Erst die
Begegnung mit der Pfarrerstochter Jennie lässt in ihm die Hoffnung
aufkeimen, dass es ihm doch möglich ist, für eine andere Frau Liebe
zu empfinden. Gerade als er sesshaft geworden ist, lässt das
Schicksal seinen und Willas Weg erneut kreuzen und sein mühsam
aufgebautes Kartenhaus stürzt ein.
Nach den herausragenden
Vorgängerbüchern habe ich mich sehr auf „Die Wildrose“ gefreut
und ging mit hohen Erwartungen an das Buch heran. Auch dieses Mal
gelingt es der Autorin schnell den Leser in das Geschehen
einzubinden. Bildgewaltig lässt sie die Schauplätze des Romans
aufleben und webt reale Gegebenheiten ein. So lässt sie Seamus einen
Teil der ersten Südpolexpedition sein und Willa begleitet Laurence
von Arabien bei seiner Mission.
Auf Grund der Epoche, in der der Roman
spielt, ist natürlich auch der 1. Weltkrieg ein Thema. Leider fand
ich die eingebaute Spionagegeschichte um den Deutschen Max von Brandt
etwas langweilig und war froh, dass die betreffenden Kapitel nur so
kurz waren. Viel lieber wollte ich von den Hauptcharakteren lesen.
Dieses Mal hatte ich allerdings Schwierigkeiten, mich vollständig in
die Geschichte zu vertiefen und mit den Protagonisten mitzufiebern.
Auf eine Art sind sie mir alle drei sympathisch. Seamie, Willa und
Jennie. Jeder betrügt den anderen auf seine eigene Art, auch wenn
dies niemand aus Boshaftigkeit tut. Alle drei sind sie Opfer ihrer
persönlichen Vergangenheit und innersten Gefühlen. Man kann jeden
verstehen und doch wieder nicht richtig. So ist es schwierig, sich
hundertprozentig mit den Charakteren zu identifizieren und ein
ideales Happy-End zu finden, auf welches man hofft.
Auch die Hauptfiguren aus Teil eins und
zwei haben Plätze in diesem neuen Buch gefunden. Haben sie jedoch
all ihre Probleme in ihren eigenen Büchern gelöst, werden sie nun
vorallem als absolute Gutmenschen gezeichnet, was für meinen
Geschmack schon fast zu viel ist.
So plätschert die Story bis ungefähr
zur Mitte des Romans vor sich hin – um plötzlich, als man schon
nicht mehr damit rechnet, an Fahrt zu gewinnen. Die Ereignisse
überschlagen sich und das Buch wird von Seite zu Seite spannender.
Ist der Leser die meiste Zeit eine Nase voraus, hinsichtlich der
Dinge, die als nächstes eintreffen können, entsteht gegen Ende noch
die ein oder andere Verwicklung, mit der ich in dieser Form doch
nicht gerechnet hatte.
Abschließend kann ich sagen, dass „Die
Wildrose“ zwar nicht an ihre Vorgänger herankommt, aber dennoch
eine unterhaltsame Lesezeit bietet. Auch das Cover passt perfekt zum
Titel und schließt an die beiden anderen Bände an.
Bedauerlicherweise unterscheiden sich die drei Buchrücken in ihrem
Layout und in ihrer Farbe von einander, so dass sie nicht unbedingt
als Serie zu erkennen sind, wenn man die Bücher im Regal betrachtet.
Liebe Dani,
AntwortenLöschenich habe die ersten beiden Teile gelesen und war total begeistert. Ist der letzte Teil ein gebundenes Buch?
LG Petra
Hallo Petra :-),
AntwortenLöschendas ist zum Glück ein Taschenbuch!
Viele Grüße zurück :-)