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Sonntag, 10. März 2013

"Endlich wieder Weiberabend" von Joanne Fedler

Mit „Endlich wieder Weiberabend“ veröffentlicht Joanne Fedler die Fortsetzung ihres Bestsellers „Weiberabend“.
Der erste Band ist mir nicht bekannt, aber durch eine kurze Vorstellung aller Charaktere am Anfang des Buches findet man sich schnell in der Geschichte zurecht.

6 Jahre sind seit dem letzten Weiberabend vergangen und die Freundinnen Jo und Helen haben beschlossen, dass es endlich einmal wieder Zeit für ein Wochenende fern von ihren Männern, Kindern und dem Haushalt ist. Einige Freundschaften haben sich in der Zwischenzeit zerschlagen oder aus den Augen verloren, andere sind hinzugekommen.
Und so wird sich an diesem Wochenende ein gemischter Haufen aus alten und neuen Bekanntschaften in einem luxuriösen Haus treffen.

Die Autorin verfasst ihren Roman in einer locker, leichten Sprache. Keine der Protagonistinnen hatte es in ihrem Leben leicht, doch alle haben sie einen mehr oder weniger humorvollen Weg gefunden um mit ihrem Schicksal umzugehen.

Am Anfang gelang es mir mühelos, mich in die Geschichte einzulesen. Joanne Fedler lässt die Gespräche der Frauen authentisch und lebhaft aufleben, so dass man sich mitten unter ihnen meint.
Was ich zu Beginn als angenehm empfand, ging mir im Verlauf des Buches allerdings mehr und mehr auf die Nerven.
Außer den Unterhaltungen der Damen gibt es keinerlei Handlung. Die Themen sind überwiegend oberflächlich und drehen sich einzig und allein um Mütter, Ehemänner, Kinder und Schönheits-OPs.
Diese banalen Gespräche langweilen mich schon im Alltag und so kam es, dass ich „Endlich wieder Weiberabend“ zunehmend ermüdend empfand. Gegen Ende musste ich mich regelrecht zwingen das Buch zu beenden.
Zudem fällt es mir generell schwer, mich mit Frauen zu identifizieren, die ihr Dasein einzig und alleine über ihre Familie definieren. Was soll die Kernaussage des Romans sein? Heirate und bekomme Kinder, ansonsten ist Dein Leben zu ewiger Einsamkeit verdammt und Du hast Deinen Zweck auf Erden nicht erfüllt? Dies halte ich für eine antiquierte Einstellung und ich finde es traurig, dem Leser zu vermitteln, dass dies die einzig wahre Erfüllung sein könnte.

Joanne Fedler hat ihre Dialoge durchaus realitätsnah verfasst. Man könnte sogar meinen, sie hätte ein Wochenende mit ihren Freundinnen Wort für Wort mitstenographiert. Ob dies jedoch von schriftstellerischer Leistung zeugt sei dahingestellt.

Alles in allem konnte „Endlich wieder Weiberabend“ meinen Ansprüchen an ein Buch nicht genügen. Außer dem Einstieg war es noch nicht einmal sonderlich amüsant sondern verbreitete überwiegend eine negative Stimmung erfüllt von Streitereien und Resignation. Auf den leichten Roman zur Zerstreuung wartete ich vergebens.
Ich muss sogar sagen, dass ich dieses Buch sowohl für Zeit- als auch für Papierverschwendung halte. All dieses belanglose „Blabla“ lässt sich an jeder Ecke finden ohne dass man dafür ein Buch aufschlagen muss.


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