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Sonntag, 3. April 2011

Wenn nicht jetzt, wann dann von Astrid Ruppert





Klappentext

Annemie ist fast sechzig und hat sich viel besser gehalten, als sie selbst glaubt. Wenn sie die Handtücher nach Farben geordnet hat und die Teppichfransen parallel liegen, dann zaubert sie in ihrer kleinen Küche ausgefallene Hochzeitstorten. Sie arbeitet für Liz, die mit ihrer Agentur Hochzeiten im großen Stil ausrichtet. Eine folgenreiche Verwechslung bringen Annemie und den Vater einer Braut einander näher. Und plötzlich ist in ihrem Leben alles ganz anders.


Rezension


Das Genre Frauenroman findet bei mir nicht allzu oft seinen Weg auf den Lesetisch. Alle paar Monate einmal erwacht dann die Lust auf ein solches Werk. Jetzt war es also mal wieder soweit und meine Wahl fiel auf „Wenn nicht jetzt, wann dann“ von Astrid Ruppert.
Das Cover des Buches lässt mein Hobby-Fotografenherz höher schlagen. Strahlend blauer Himmel und leuchtend rote Mohnblumen, da kann man den Beginn des Sommers kaum noch erwarten.

Bei den Protagonisten der Geschichte handelt es sich um drei Frauen.
Liz, die nach einer herben Enttäuschung in Liebesdingen mehr oder weniger zufällig ihre Berufung als Hochzeitsplanerin entdeckt hat.
Die Witwe Annemie, die sich mit Kuchen backen und Liebesromanen einen Zufluchtsort aus ihrem tristen Alltag, in dem Glück ein Fremdwort ist, gebaut hat.
Und die zielstrebige Nina, die mit Anfang 20 schon genau weiß, wie ihr restliches Leben auszusehen hat.
Wirken die drei Charaktere auf den ersten Blick noch so unterschiedlich, wie drei Menschen es überhaupt sein können, findet sich doch schnell eine gemeinsame Parallele namens Einsamkeit, die in jeder Leben einen festen Bestandteil hat.

Jeder Schicksalsschlag kann eine Chance sein. So auch in diesem Falle. Durch einen Unfall wird Liz ins Krankenhaus eingeliefert, dort bringt ein außergewöhnlich netter Arzt ihre Knochen in Ordnung und ihr Gefühlsleben durcheinander. Da sie niemanden weiß, der sie in ihrem Hochzeitsladen vertreten kann, wendet sie sich an ihre Nachbarin Annemarie Hummel. Pflichtbewußt und voller Panik willigt diese ein und springt mitten hinein ins Leben. Vornehme Restaurants, Verehrer, tolle Kleider, alles was sie bisher nur aus ihren Romanen kannte, scheint plötzlich auch in ihrer Welt Einzug zu halten. Oder etwa doch nicht?

Sind die ersten Seiten von „Wenn nicht jetzt, wann dann“ noch in einem nahezu übertriebenen Humor verfasst, der mir bereits auf die Nerven ging, entwickelt sich der Schreibstil von Astrid Ruppert spätestens nach dem ersten Kapitel in einen farbenfrohen, lebendigen Unterhaltungston.
Die von ihr geschaffenen Charaktere sind durch die Bank weg sympathisch und wachsen einem schnell ans Herz.
Ich hatte das Buch in drei Tagen komplett durchgelesen. Es plätschert einfach stetig vor sich hin, so dass man immer weiter liest, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht.

Wer sich einmal wieder von einer Lektüre unterhalten lassen möchte, ohne groß den Kopf anstrengen zu müssen, der ist mit diesem Roman richtig beraten.
Wie in einem ZDF Sonntagsfilm ist im Grunde alles vorhersehbar und fügt sich zum Guten. Und so schließt man die Buchdeckel mit einem Lächeln im Gesicht und auf den Lippen bleibt ein Geschmack, so süß und pastellfarben wie die Petit-fours von Annemie.


Bewertung
 
3,5 Sterne

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