Ein glücklicher Tag in „Hagenbecks Kuriositätenschau“ nimmt für die junge Amelie ein jähes Ende als ihr Vater ihr eröffnet sie mit dem Kautschukbaron Killian Wittstock zu verheiraten.
Notegedrungen lässt sie ihre
Jugendliebe Julius zurück und tritt die lange Reise nach Jamaika an.
Am Ziel angekommen erwartet sie eine vollkommen fremde Welt. Das Land
ist nicht nur atemberaubend schön, sonder schockiert auch durch
Gefahren und Armut. Amelie selbst muss sich um finanzielle Dinge
jedoch keine Sorgen machen. Ihr Ehemann gehört zu den reichsten
Männern des Landes und pflegt gemeinsam mit seinen Bekannten einen
dekadenten Lebensstil. Allerdings kann das Geld sie nicht über die
Brutalität von Killian hinwegtrösten. Trost findet sie einzig beim
Angestellten ihres Mannes da Silva, für den sie schwärmerische
Gefühle entwickelt.
Durch einen Zufall gelangt sie in die
Gewalt von Indios und ihr Leben nimmt einmal mehr eine jähe
Wendung....
Gleich zu Beginn ihres Romans gelang es
Isabell Beto mich in ihren Bann zu ziehen. Leider verlor sie meine
Aufmerksamkeit recht schnell wieder. Amelies erste Zeit in der neuen
Heimat zieht sich meiner Meinung nach sehr in die Länge. Mit
Auftauchen des Indianers Aymáho nimmt die Geschichte wieder an Fahrt
auf, wird allerdings auch hier auf Grund ihrer Detailgenauigkeit
erneut ausgebremst.
Dazu trug vermutlich auch bei, dass ich
in diesem Buch keinen einzigen sympathischen Charakter finden konnte.
Amelie wirkt auf der einen Seite sehr naiv, auf der Anderen ist sie
sehr tough und versucht ihren Willen durchzusetzen. Diese beiden
Wesenszüge werden jeweils in einem solchen Extrem dargestellt, dass
sie für mich unvereinbar erscheinen.
Auch für den schönen Indianer Aymáho
konnte ich mich leider nicht begeistern. Die seltsamen Lücken in
seinem Gedächtnis und deren plötzliche Auflösung wirkten auf mich
zu konstruiert.
Schade, ich lese eigentlich sehr gerne
Geschichten, die in der Vergangenheit spielen. „Die Bucht des
blauen Mondes“ war für mich leider ein Fehlgriff.
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