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Mittwoch, 17. Oktober 2012

"Zorn - Vom Lieben und vom Sterben" von Stefan Ludwig


Mit „Zorn – Vom Lieben und vom Sterben“ veröffentlicht Stefan Ludwig seinen zweiten Thriller um das Ermittlerduo Zorn und Schröder.

Kaum ist Kommissar Schröder aus dem Krankenhaus zurück ins Präsidium gekehrt geschieht ein Mord. Sehr zum Missfallen von Claudius Zorn, der lieber eine ruhige Kugel an seinem Schreibtisch schieben möchte als auf Verbrecherjagd zu gehen. Vorallem, da hier ein merkwürdiger Fall vorliegt. Ein Radfahrer musste – fast geköpft – sein Leben lassen, da ein Draht im Wald gespannt wurde. Der Jugendliche ist Teil einer Clique, deren Mitglieder eisern schweigen. Spätestens, als unmittelbar danach der Zweite der Freunde brutal ermordet wird ist klar, dass es jemand auf dieses Gruppe abgesehen hat. Doch warum?

Obwohl es sich hier um eine Serie handelt, lässt sich „Vom Lieben und vom Sterben“ auch ohne Vorkenntnisse lesen. Mir selber ist der erste Teil nicht bekannt und ich habe mich mühelos zurecht gefunden. Die privaten Hintergründe erschließen sich während des Lesens.

Die einzelnen Kapitel sind in kurze Unterkapitel unterteilt, die sich teilweise nur auf ein bis drei Seiten erstrecken. Dadurch kann man das Buch, bei Bedarf, auch gut zur Hand nehmen, um eine kurze Wartezeit zu überbrücken.

Stefan Ludwig erzeugt von Anfang bis Ende eine solide Spannung. Zu keiner Zeit kommt Langeweile auf. Unterschiedliche Verdächtige halten die Geschichte kurzweilig.

Schröder und Zorn sind zwei nicht ganz einfache Charaktere. Definitiv sind sie keine Protagonisten, die dem Leser ans Herz wachsen. Während Schröder ein vermeintlich dunkles Geheimnis hütet und mit (gesundheitlichen) Problemen zu kämpfen hat, macht Claudius Zorn seinem Namen alle Ehre. Aggressiv trampelt er durchs Leben und tritt ungeniert jedem auf den Schlips, der seine Wege kreuzt. Auch, wenn mich der ein oder andere seiner Sprüche zum Schmunzeln brachte, ging mir sein Verhalten überwiegend auf die Nerven.

Allgemein hat sich der Thriller fesselnd gelesen, nichts desto trotz bin ich zwiegespalten, ob ich weitere Teile der Serie lesen werde.
Zu dem absolut unsympathischen Ermittlerduo kommt das ein oder andere Szenario, welches mir definitiv zu viel war.
Natürlich ist ein Thriller immer auch gewalttätig und brutal. Warum der Autor allerdings die zu Tode Folterung eines Hundes in detaillierter Ausführung in die Geschichte einbauen musste erschließt sich mir nicht. Zumal dies in keinerlei Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema des Buches steht.
Des Weiteren hat mich schon ganz zu Anfang der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln von Herrn Zorn gestört.

Alles in Allem verbreitet das Buch eine äußerst negative Stimmung.


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