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Donnerstag, 13. September 2012

"Das Geheimnis der Schwestern" von Kristin Hannah


Der Titel zu Kristin Hannahs neuem Roman „Das Geheimnis der Schwestern“ ist etwas irreführend gewählt. Das Buch handelt nicht, wie man zuerst annimmt, von einem lange gehütetem Familiengeheimnis, sondern von den familiären Beziehungen der Greys.
Nach dem frühen Tod der Mutter wachsen die drei Töchter alleine mit dem Vater auf einer Pferderanch auf. Während die Schwestern Winona und Aurora mit ihrem Leben und um die Gunst des Vaters kämpfen scheint Vivi Ann auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Als Einzige genießt sie, zumindest oberflächlich, die Anerkennung des Vaters. Auch an Verehrern hat sie keinen Mangel. Insbesondere Winona kann den Neid auf ihre jüngere Schwester nur schwer verbergen. Als Vivi Ann ihr Herz an den Indianer Dallas verliert nimmt ihr Leben eine tragische Wende, an der auch Winona nicht unbeteiligt ist.

Große Gefühle sind der Stoff, aus denen Kristin Hannah ihren Roman webt. Von Liebe, über Neid und zerstörende Eifersucht bis hin zu Reue und Vergebung bedient sie sich gekonnt der kompletten Palette. All dies findet vor dem Schauplatz einer Pferderanch statt, was ein ausschlaggebender Grund war, warum ich zu diesem Buch gegriffen habe. Als Kind habe ich Pferderomane verschlungen und da man diese beeindruckenden Tiere selten in Büchern für Erwachsene findet, hat mich „Das Geheimnis der Schwester“ schon deswegen angesprochen. Man fühlt sich unheimlich wohl dort, bei den Pferden und möchte nach der Lektüre am liebsten sofort auf den nächsten Reiterhof fahren.

„Das Geheimnis der Schwestern“ ist ein Buch, so bildgewaltig wie ein Film. Sehr schnell fühlte ich mich mitten im Geschehen. Die Autorin schreibt in einer Lebendigkeit, der man sich nur schwer entziehen kann. Dieses Buch möchte man am liebsten in einem Rutsch lesen, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Ich bin Abends extra früher ins Bett gegangen, um noch eine Stunde länger lesen zu können.
Als ich auf der letzten Seite des Romans ankam, war ich traurig, dass ich diese Familie und die wunderschöne Landschaft nun verlassen muss.

Dies war mein erster Roman von Kristin Hannah, da ich auf Grund der Titel irrtümlich annahm, dass es sich hier um Schmonzetten a la Rosamunde Pilcher handelt. Da ich nun eines besseren belehrt bin, wird es mit Sicherheit nicht allzu lange dauern, bis ich ein weiteres Buch von ihr lese.

Erwähnenswert ist auch die Gestaltung des Covers. Das Bild spiegelt die Sehnsucht, die sich durch die gesamte Geschichte zieht wieder. Als besonderer Blickfang wiederholt sich das Motiv auf dem Schnitt des Buches, was ebenfalls sehr schön aussieht.

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